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1. Wer kann mir einen Therapeuten empfehlen?
Es kann sich lohnen zu allererst den Hausarzt nach einem geeigneten Psychotherapeuten zu fragen. Wenn es gut läuft, stellt der Hausarzt sogar einen Kontakt her. Das ist hilfreich, weil die Wartezeiten auf einen Termin lang sind. Ein Drittel der Betroffenen bekam laut einer Umfrage der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) erst nach drei Monaten einen Termin.
2. Wo suche ich nach einem Therapeuten?
Die gesetzlichen Krankenkassen haben Verzeichnisse mit Therapeuten, die ihre Behandlungskosten direkt bei der Kasse abrechnen können. Die aktuellste Auskunft über Psychotherapeuten mit Kassenzulassung erhalten Patienten bei den regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen.
3. Wo gibt es noch Verzeichnisse?
Betroffene können auch über Arztverzeichnisse im Internet oder die Online-Plattform der Psychotherapeutenkammer fündig werden. Dort ist die Suche nach Kriterien wie speziellen Therapieverfahren oder der Entfernung möglich.
4. Wie erkenne ich, ob der Therapeut qualifiziert ist?
Das Psychotherapeutengesetz legt fest, dass sich nur diejenigen als Psychotherapeut bezeichnen dürfen, denen nach einer umfangreichen Ausbildung die Approbation verliehen wurde. Wenn diese Berufsbezeichnung auf dem Praxisschild zu lesen ist, ist der Therapeut ausreichend qualifiziert, psychische Erkrankungen zu behandeln. „Psychologischer Berater“ kann sich dagegen jeder nennen.
5. Arzt oder Psychologe?
Betroffene können grundsätzlich selbst entscheiden, an welche Berufsgruppe sie sich mit ihren Problemen wenden wollen - Ärzte oder Psychologen. Ärztliche Psychotherapeuten arbeiten häufiger auf der Grundlage tiefenpsychologischer Verfahren. Ein kleiner Anteil verfügt über eine Ausbildung in Verhaltenstherapie. Psychologische Therapeuten sind dagegen häufiger verhaltenstherapeutisch ausgerichtet.
6. Blick nach vorne oder zurück?
Für Patienten sei es sinnvoll, sich vorher zu überlegen, ob sie in der Therapie den Blick stärker in die Vergangenheit oder lieber mehr in die Zukunft richten wollen. Wer lieber nach den Ursachen für heutige Probleme in seiner Lebensgeschichte forschen will, ist vermutlich bei tiefenpsychologisch ausgerichteten Therapeuten besser aufgehoben.
7. Passt der Therapeut zu mir?
Damit Patienten Zeit haben, festzustellen, ob sie mit ihrem Therapeuten auch wirklich klarkommen, sieht eine Psychotherapie im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung zu Beginn einer Behandlung meistens fünf Probesitzungen vor. In dieser Zeit muss dem Patienten das Vorgehen in der Therapie verständlich erklärt werden. Außerdem sollte der Behandelte prüfen, ob ihm der Therapeut kompetent und das Konzept plausibel erscheint.
8. Kann ich den Therapeuten wechseln?
Zwar schränkten die Krankenkassen einen Therapeutenwechsel innerhalb von zwei Jahren ein, es ist aber trotzdem möglich, innerhalb dieser Zeit den Behandler zu wechseln. Wenn zum Beispiel die Vertrauensbasis zwischen Patient und Therapeut fehlt, darf die Krankenkasse den Fortgang der Therapie bei einem anderen Therapeuten nicht verweigern.
9. Was zahlt die Krankenkasse?
Bei den gesetzlichen Krankenkassen kann derzeit die Kostenübernahme für drei Formen von Psychotherapie beantragt werden. Sie gelten als wissenschaftlich anerkannt. Neben der Verhaltenstherapie gehören zwei psychoanalytisch begründete Verfahren dazu: die tiefenpsychologisch fundierte Therapie sowie die analytische Psychotherapie, auch als Psychoanalyse bekannt.
10. Wie lange dauert eine Therapie normalerweise?
Für eine analytische Einzeltherapie werden meistens 160 Therapiestunden bei den Kassen veranschlagt. Bei der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie sind es maximal 100. Es
besteht die Möglichkeit, erst auf 240, dann noch einmal in besonderen Fällen bis zu 300 Stunden aufzustocken.
Sich im Dschungel der Therapeuten zurecht zu finden ist gar nicht so einfach.
Unsere Beschreibungen im Bereich "Therapie" können Euch weiterhelfen, wenn es darum geht, die richtige Therapieform für Euch zu finden.
Hier einmal ein paar Links mit Therapeutendatenbanken, die Euch die Suche nach einem für Euch passenden Therapieplatz erleichtern sollen.
www.psychotherapeutenkammer.de